Reetdachsterben - Sanierung geschädigter Reetdächer

Man kann die Sanierung ein wenig mit einer Krebsbehandlung vergleichen: man braucht 1. eine Radikaloperation, dann 2. eine Chemotherapie und braucht dann 3. eine "Kupfer-Medikation" (Curion) und muss immer beobachten, ob sich "Metastasen" bilden. Das bedeutet, man muss das im Auge behalten und wenn sich wieder neue stärkere Grünansammlungen bilden, dann dort nachspritzen. Man wird das Problem nie ganz los werden, aber man kann es im Blick behalten und Griff haben.

Beim Abfräsen des Reetdaches mit motorischen Heckenscheren wird der äußere, tote Teil der Halme entfernt. Dort lebt kein Pilz mehr und das Reet hat dort seine Eigenschaften als Deckmaterial verloren. Der Pilz befindet sich mittlerweile bereits weiter innen, wo die Halme noch gesund (gelb) sind. Dieser Teil der Halme muss also beim Fräsen freigelegt werden, um im nächsten Schritt den Pilz mit dem Spritzmittel überhaupt erreichen und abtöten zu können. 

Wichtig ist die Abtötung sowohl der Pilze als auch des Mooses, da diese Organismen in einer Symbiose leben. Das Moos versorgt den Pilz mit dem lebensnotwendigen Wasser - der Pilz wiederum wandelt die Zellulose in einen Einfachzucker und ernährt damit das Moos. Die auf befallenen Dächern sichtbaren dicken, giftgrünen Moospolster sind ein sicheres Indiz für den lebendigen Pilz darunter. Das Aufbringen eines geeigneten Kombi-Aerosols löst das Problem. Es gibt sehr unterschiedliche Spritzmittel - bitte lassen Sie sich beraten. 

Um die Neubildung von Moos, Pilzen und Grünbelag in Zukunft zu verhindern, wird der Eintrag von Kupferionen angewandt. Dies geschieht vollautomatisch, indem ein geeigneter Kupferionen-Spender von Regenwasser  benetzt wird und damit regelmäßig Kupferionen über das Dach verteilt werden. Glatte Kupferflächen z.B. am First sind dazu nicht geeignet, sondern es muss eine Art Kupfer-"Schwamm" wie das hier gezeigte Curion sein.